Ein junger Blick auf Grevens Kunstmeile: Schülerinnen und Schüler entwickeln eigene Emsdeichskulpturen
Wahrgenommen hatten die meisten von ihnen sie schon häufiger, genau hingeschaut wurde nun im Kunstunterricht. Deshalb verbrachten die Schüler*innen die ersten Kunststunden direkt vor Ort und dokumentierten im sog. Mapping ihre Eindrücke und persönlichen Bezüge zum Ort in Fotos, Texten, Frottagen und Zeichnungen. „Es ist so wichtig, Kunstobjekte live anzuschauen, dreidimensional direkt vor Ort, um sie mit allen Sinnen begreifen zu können“, so die verantwortliche Kunstreferendarin Kerstin Hochhaus. Ziel war es anschließend, ihre Wahrnehmungen in einen individuellen Entwurf einer Emsdeichskulptur zu übersetzen. Für jeden der Schüler*innen war ein anderer Aspekt von Bedeutung: das Wasser, die Sonne, die auf das Ufer trifft, Fahrräder, Spaziergänger, die Emsbrücke, Flora und Fauna, fantastische Fabelwesen, die das Gefühl am Ort widerspiegeln – alles wurde in ästhetisierende Plastiken umgesetzt.
Anna Martschenko zum Beispiel verband in ihrer Arbeit zwei Aspekten, die Greven für sie zentral bestimmen: Sport und Wasser. Im halb toten, halb lebendigen Schwan, der auf das Leben und Sterben der Tiere am Emsdeich verweist, zitierte Claudia Karolak im Sinne des Memento Mori ein Prinzip der klassischen Kunstgeschichte. Danijel Kihm setzte die einstige Textilindustrie in einem verrosteten Zahnrad um, das gleichsam davonfliegt.
Malwina Langa erkennt in ihrer Auseinandersetzung mit dem Ort, dass es eben dieses Emsufer ist, das Greven in zwei Teile teilt und doch als Ort der Gemeinschaft wieder zusammenbringt. Sie konstruiert einen unendlichen Knoten aus Ton, der zusätzlich auf das immer weiter fließenden Wasser verweist.
Das Mapping wie auch die Plastiken des dreimonatigen Projekts sind aktuell im Foyer der Nelson Mandela Gesamtschule ausgestellt.