Ein Tag Historiker*in sein: Spurensuche im Stadtarchiv Greven!
Die Bildungskooperation zwischen dem Stadtarchiv und der Gesamtschule, die im Jahr 2023 verlängert wurde, setzt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Stadtarchiv. Ein Ziel dieser Kooperation ist es, den Schülerinnen einen praxisnahen Einblick in die historische Forschung zu ermöglichen.
Am Archivtag erforschten die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Stadtgeschichte und gingen dabei der Frage nach, wie das Leben und der Alltag der Menschen in Greven während des Nationalsozialismus aussahen. Unter der Anleitung des Teams des Stadtarchivs, vertreten durch Anna Lindenblatt und Lena Böing, beschäftigten sich die Neuntklässler intensiv mit historischen Dokumenten und Quellen. Besonders herausfordernd war der Umgang mit alten Schriftarten und über 80 Jahre alten Originalen, bei dem die Schüler*innen nicht nur ihre Lesekompetenz erweiterten, sondern auch den sorgsamen Umgang mit historischen Quellen erlernten.
Jens Stratmann, stellvertretender Vorsitzender der Fachschaft Gesellschaftslehre, betonte die Bedeutung solcher Projekte für das historische Bewusstsein der Schüler*innen: „Wenn unsere Schülerinnen und Schüler über die Lokalgeschichte ein besseres Bewusstsein für die eigene Umgebung bekommen, dann fördert das auch ihr Verständnis dafür, dass Politik und Veränderungen nicht einfach so ‚passieren‘, sondern dass zu allen Zeiten immer konkrete Menschen dahinterstehen, die die Dinge vor Ort bewegen und aktiv gestalten. Nur durch dieses historische Bewusstsein ermöglichen wir auch den Kindern die politische Teilhabe an der Gesellschaft.“
Neben dem Erlernen von Recherchetechniken und der historischen Methodik war der Besuch des Stadtarchivs eine wertvolle Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, sich aktiv mit der Geschichte ihrer Stadt auseinanderzusetzen und die Bedeutung lokaler Ereignisse im größeren historischen Kontext zu erkennen. Begleitet wurden die 9d-Schüler*innen an diesem Tag von ihrer Klassenleitung, Frau Blumenthal und Herrn Koçak, die den Prozess unterstützten und förderten.
Durch diese Veranstaltung erhalten die Schülerinnen und Schüler nicht nur einen tieferen Zugang zur Geschichte Grevens, sondern auch zu den Fähigkeiten, die sie für eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart benötigen. Diese praxisorientierte Auseinandersetzung mit historischen Quellen ermöglicht es den jungen Menschen, Verantwortung zu übernehmen und ein tieferes Verständnis für die politische und gesellschaftliche Entwicklung ihrer eigenen Heimat zu entwickeln. Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung dieser spannenden Kooperation und darauf, auch in Zukunft weitere Schüler*innen im Stadtarchiv begleiten zu können.
Anil Koçak