Einige waren Nachbarn – eine Wanderausstellung zum Holocaust in der NMG

Wie war der Holocaust möglich? Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen dabei in Deutschland und in Europa? Und warum haben so wenige den Menschen geholfen, die zu Opfern gemacht wurden? 

Alle diese Fragen stellen sich auch fast 75 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz und dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten immer noch.

 

In der Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn – Täter – Opfer und Mitläufertum“ des United States Holocaust Memorial Museum, die vom 23.11.-3.12.2020 in der Nelson-Mandela-Gesamtschule Station machte, sollten die Schüler und Schülerinnen dazu herausgefordert werden, über die Motive und Zwänge nachzudenken, die die Verhaltensweisen der gewöhnlichen Menschen während des Holocaust beeinflussten.

Auch im Gesellschaftslehreunterricht des Referendars Anil Kocak wurden eben diese Fragen thematisiert vor und nachdem die Jugendlichen die informativen Banner studiert hatten. Neben den vielen Fakten war ihm auch wichtig, die S zu fragen, warum es heute für jeden Staatsbürger immer noch so wichtig sei, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Ganz schnell landete das Gespräch dann in der Gegenwart mit der Frage, warum 70 Jahre später Juden in Deutschland wieder drangsaliert und verhöhnt werden.

 „Wir dürfen einfach nicht vergessen, wie schlimm der Holocaust tatsächlich war, wie brutal Leute mit jüdischem Glauben ermordet wurden“, antwortete Julian auf die Frage, was ihm die Ausstellung gebracht habe. Celine berichtete anschließend von dem Besuch eines Konzentrationslagers in Tschechien und dem mulmigen Gefühl, als sie dort das dicke Buch mit all den Namen der Insassen gesehen hatte.

Und genau darum ging es am Beginn der Unterrichtsreihe: ein Gefühl dafür zu erzeugen, welche unmenschliche Katastrophe damals über Deutschland eingebrochen war.

Auch wurden die Jugendlichen gefragt, welche Themen sie unbedingt im Unterricht behandeln wollen. Leon antwortete darauf, dass er mehr darüber erfahren wolle, wie es eigentlich dazu kam, dass Juden so gehasst wurden. Lilly wünschte sich über die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und Anne Frank mehr zu erfahren. Vor diesem Hintergrund wird jeder S die nächsten Geschichtsstunden zum Thema „Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg“ sicherlich anders verfolgen.

Abschließend ist noch hervorzuheben, dass alle 9er-Klassen sowie auch einzelne Oberstufenkurse Geschichte die Ausstellung thematisch in den GL-Unterricht eingebaut haben, und viele andere Klassen/Gruppen der Jahrgänge 8-13 sie auch besucht haben.

 

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