Gedenkveranstaltung zum Frieden in Greven am 17. November 2024

Am heutigen Volkstrauertag, dem 17. November 2024, fand in Greven eine besondere Gedenkveranstaltung statt, bei der der Fokus auf der Bedeutung des Friedens lag.

Neben der traditionellen Kranzniederlegung an der Gedenkstätte für die verstorbenen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkriegs unter menschenverachtenden Bedingungen in Greven leiden mussten, stand besonders die Gedenkstunde für den Frieden im Mittelpunkt. Diese Veranstaltung hat sich über die Jahre als ein Ort des Innehaltens und der Reflexion etabliert, bei dem die Stadt Greven die Schicksale der Opfer von Krieg und Gewalt in den Vordergrund stellt und zugleich einen Appell für den Erhalt des Friedens ausspricht.

Kranzniederlegung an der Gedenkstätte für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

Die Gedenkveranstaltung begann mit einer Kranzniederlegung an der Gedenkstätte für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die während des Krieges in Greven ausgebeutet und misshandelt wurden. Besonders hervorgehoben wurden die Schicksale von Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski, die während des Zweiten Weltkriegs nach Greven gebracht wurden und hier unter schweren Bedingungen arbeiten mussten. Diese Stolpersteine, die an den Leidensweg der Opfer erinnern, symbolisieren nicht nur das Unrecht der Vergangenheit, sondern mahnen uns, die Geschichte nicht zu vergessen.

Gedenkstunde für den Frieden: Eine Plattform für die Zukunft

Im Anschluss an die Gedenkzeremonie fand die Gedenkstunde für den Frieden statt, bei der der thematische Fokus in diesem Jahr besonders auf der Verantwortung für den Frieden lag – nicht nur als Abwesenheit von Krieg, sondern als aktives Bemühen um Gerechtigkeit, Toleranz und eine gewaltfreie Gesellschaft. Die Veranstaltung wurde durch die Rede der Schüler*innen des Sozialwissenschafts-Zusatzkurses der Q2 der Nelson-Mandela-Gesamtschule bereichert, die im Rathaus ihre Gedanken zum Thema Frieden und Gedenken teilten.

Die Rede der Schüler*innen: Ein Appell für Toleranz und Zivilcourage

Die Rede des Sozialwissenschaftskurses unter Leitung von Herrn Koschinski berührte die Anwesenden und fand großes Lob. Koschinski äußerte sich beeindruckt von der Tiefe der Gedanken der Schülerinnen und Schüler und betonte, dass ihre Worte genau den Kern der Bedeutung des Gedenkens und der Friedenskultur trafen.

Die Schülerinnen wiesen darauf hin, dass der Volkstrauertag nicht nur dem Gedenken an die Opfer der Kriege dienen sollte, sondern auch dazu, ein aktives Bewusstsein für die Werte des Friedens und der Toleranz zu schaffen. Sie erinnerten an die Schicksale von Zwangsarbeitern wie Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski, deren Namen auf den Stolpersteinen vor uns liegen. Doch sie gingen noch weiter: „Wir erleben, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Kriege und Konflikte gehören noch immer zur Realität vieler Menschen. Deshalb ist es unsere Verantwortung, für die Werte einzutreten, die diesen Frieden sichern“, so die Schülerinnen.

Sie betonten auch die Bedeutung von Zivilcourage und das Engagement gegen Diskriminierung und Intoleranz. „Gerade wir als junge Menschen müssen die Freiheit und den Frieden, den wir in Deutschland genießen, nicht nur wertschätzen, sondern auch aktiv dafür eintreten, ihn zu bewahren“, erklärten sie weiter.

Ein besonderes Augenmerk legten die Schüler*innen auf das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das an ihrer Schule aktiv umgesetzt wird. Sie riefen dazu auf, auch im Alltag ein Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz zu setzen und die Werte der Demokratie zu verteidigen.

Ein Zitat zum Abschluss: „Nur der verdient sich Freiheit…“

Am Ende ihrer bewegenden Rede zitierten die Schüler*innen Johann Wolfgang von Goethe: „Das ist der Weisheit letzter Schluss: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.“ Dieses Zitat unterstrich die Botschaft der Rede: Der Frieden muss täglich neu erkämpft und bewahrt werden. Es war ein eindrucksvoller Appell, die Verantwortung für den Frieden und die Freiheit nicht nur in Erinnerung zu bewahren, sondern aktiv in der Gegenwart zu leben.

Anil Kocak

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