Grenzüberschreitendes Lernen: Nelson-Mandela-Gesamtschule als Euregioprofilschule zertifiziert
Diese besondere Auszeichnung würdigt das Engagement der Schule für grenzüberschreitende Projekte, die interkulturellen Austausch und sprachliche Verständigung fördern. Durch die Zertifizierung gehört die Schule nun zu einem Netzwerk von rund 40 Euregioprofilschulen, die gezielt ein gutes Verhältnis zum Nachbarland in den Blick nehmen und die binationale Zusammenarbeit im Bildungsbereich stärken. Ein herausragendes Beispiel für diese Bemühungen an der Nelson-Mandela-Gesamtschule ist das vielschichtige Angebot im Fach Niederländisch, welches deutlich über den bloßen Spracherwerb hinausgeht. Im Rahmen einer kontinuierlichen Lernlinie, der „doorlopende leerlijn“, lernen die Schüler*innen in gestuften Angeboten der Begegnung die Lebenswelt und Kultur unserer niederländischen Nachbarn näher kennen.
So wird es für die Sekundarstufe I nach ersten Speeddatings mit niederländischen oder belgischen Gastschülern in Klasse 7, im „Taaldorp“ besonders praxisnah. Hier verwandelt sich die Mensa der Schule in ein niederländisches (Sprach-)Dorf. Unterstützt von Studierenden der Universität Münster, bewältigen die Schüler*innen der Jahrgangstufe 8 an verschiedenen Stationen Alltagssituationen wie das Einkaufen oder den Cafébesuch in der Fremdsprache. Durch diese Erfahrung im vertrauten Umfeld der Schule üben sie, flexibel und authentisch auf Niederländisch zu kommunizieren und lernen erste fremdkulturelle Eigenheiten des Alltagslebens kennen.
Ein weiteres Highlight ist die jährliche Exkursion nach Enschede, die fest im Curriculum verankert ist. Nach der Ankunft auf dem Markt haben die Schüler*innen die Gelegenheit, in realen Situationen ihre Sprachfähigkeiten anzuwenden und Einblicke in die Einkaufsgewohnheiten und die Lebensweise ihrer niederländischen Nachbarn zu gewinnen. Die Exkursionen fördern nicht nur das interkulturelle Verständnis, sondern stellen zudem einen weiteren Schritt in der Vorbereitung für den Austausch in Klasse 9 dar.
Der Schüleraustausch mit der Partnerschule CSG De Goudse Waarden in Gouda ist zentraler Baustein des praktischen interkulturellen Lernens und Handelns an der Nelson-Mandela-Gesamtschule. Durch den Aufenthalt in Gastfamilien und die Teilnahme am Schulalltag im Gastland gewinnen die Schüler*innen ein authentisches Verständnis Nachbarkultur. Hiermit stärkt der Austausch die persönliche und sprachliche Entwicklung und fördert die Toleranz gegenüber anderen Kulturen.
Die fremdsprachliche Ausbildung in der Oberstufe, in der man das Fach Niederländisch neu einsetzend anwählen kann, folgt einer vergleichbaren Lernlinie: Exkursion und Sprachdorf finden in der EF statt, das bereits etablierte Austauschprogramm mit dem Heilig Hart Instituut in Leuven, Belgien, wird zukünftig in der Q1 angeboten.
Langfristig strebt die Nelson-Mandela-Gesamtschule es an, die realen Austausche und Begegnungen durch das Euregio-Netzwerk auch für jüngere Schüler*innen weiter auszubauen. Erste interkulturelle Begegnungen sollen durch Tagesbegegnungen und gemeinsame Arbeit in Projekten mit Partnerschulen in der Euregio erleichtert werden. Auf diese Weise soll bereits in der Jahrgangsstufe 6 das Interesse für – später auch längere -Austauschprogramme geweckt werden. „Als Mitglied des EUREGIO-Rates kann ich diese vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten natürlich nur unterstützen“, so Aden im Gespräch mit Schulleiter Ingo Krimphoff und den Niederländischlehrenden Fleur Winter, Phillip Klumpe und Moritz Zimmer.
Mit dem Engagement für grenzüberschreitendes Lernen und die Vernetzung im Euregio-Netzwerk leistet die Nelson-Mandela-Gesamtschule einen wichtigen Beitrag dazu, weltoffene, tolerante und informierte Bürger*innen auszubilden. Im Sinne Nelson Mandelas fördert der Niederländischunterricht somit Werte, die das Verständnis und den Zusammenhalt in einer globalisierten Welt stärken können