Vorzeigeprojekt, das Spaß macht: Jugendbildungscamp 2022 im Ferienpark Westheide

Der Name ist wie immer Programm: die Schülerinnen und Schüler von zwei 6. Klassen lernen auf ihrer einwöchigen Klassenfahrt jede Menge über Bewegung, Ernährung und Entspannung, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern spielerisch verpackt in zahlreichen Aktivitäten und Workshops. Beim Kanufahren auf See und Ems, während der Reitstunden auf Pferden aus dem Stall von Sabine Austmann, einer erfahrenen Reitlehrerin, oder beim Judotraining werden ganz nebenbei die körperlichen Fähigkeiten trainiert, immer begleitet von erfahrenen Trainern und Pädagogen.

Der Film zum Jugendbildungscamp 2022

In den beiden, schon von weitem erkennbaren Zirkuszelten wird Akrobatik und Jonglage gelehrt, professionell angeleitet von dem Zirkuspädagogen und staatlich ausgebildeten Gymnastiklehrer Aljoscha Kuprat, der jahrelange pädagogische Erfahrung in schulischen und außerschulischen Projekten mitbringt.

Ganz nebenbei werden auch soziale Kompetenzen erworben. Denn ohne Teamgeist, Rücksichtnahme und Bereitschaft zur Konfliktlösung und Respekt vor der Persönlichkeit der anderen läuft hier gar nichts. „Wir lernen manche unserer Schülerinnen und Schüler von einer ganz neuen Seite kennen und freuen uns über die vielen Fähigkeiten, die sie hier entwickeln. Das wird in unserem Schulalltag bestimmt einiges positiv verändern“, freuen sich die begleitenden Klassenleitungsteams Deborah Sperling, Lena Robitzer (Klasse 6a), Hicham Ayadi und Tanja Manzei (Klasse 6e).

 

Genau das gleiche gilt auch für das Leitungs- und Vorbereitungsteam des Camps, das sich bereits eine Woche vor Ankunft der Kinder zusammengefunden hat. 17 Studierende des Fachbereichs Sport WWU Münster verbringen zwei Wochen ihrer Semesterferien hier.

Die 23 Jugendlichen der Oberstufe der Gesamtschule sammeln hier im Rahmen ihrer Jugendleiterausbildung praktische Erfahrungen, indem sie u.a. Gruppen und Spiele anleiten. Manche von ihnen waren vor 5 Jahren sogar selbst als Schüler schon dabei und kennen die medienfreie - bis auf den Kinoabend im Zirkuszelt - und zuckerarme Woche schon aus eigenem Erleben.

Damit in der handyfreien Woche niemandem langweilig wird, können alle rund um die Uhr bei Georg Walschik, einem professionelle Fadenspieler, Anleitungen, Tricks und Tipps erhalten und dabei ihre Fingerfertigkeit erhöhen.

Bei der Logistik wird das Camp außerdem ehrenamtlich tatkräftig unterstützt von Mitgliedern der Grevener Malteser, die Pavillons und Zelte zur Verfügung stellen, die Einkäufe erledigen und beim Auf- und Abbau unterstützen.

Das fünfköpfige Team rund um Küchenleiterin Margarete Ebel spielt natürlich eine entscheidende Rolle: saisonale und regionale Produkte werden im großen Küchenzelt gemeinsam zu leckeren Mahlzeiten verarbeitet. Gemüse, Salate, Obst und Nüsse werden so eingesetzt, dass daraus leckere und ausgewogene Mahlzeiten und Snacks entstehen.

Im Essenszelt hängen außerdem Plakate eines Ernährungskompasses, der den Kindern und Jugendlichen veranschaulicht, welche sinnvolle Verteilung von Lebensmittel dem Körper guttuen.

 

Wie eine gut geölte Maschine aus vielen wichtigen Rädchen besteht, könnte auch dieses große Projekt nicht ohne motivierte Kooperationspartner durchgeführt werden, so Jörg Klose, der verantwortliche Lehrer der Gesamtschule. Um sich bei allen für ihre ideelle und finanzielle Unterstützung zu bedanken, hatte er eingeladen, sich am ersten Tag vor Ort ein Bild zu machen. Besonderer Dank ging direkt in Richtung von Norbert Austmann, dem Betreiber des Ferienparks Westheide, der jedes Mal ganz wesentlich dazu beitrage, dass diese Tage so harmonisch verliefen, so Klose.

Mit dabei waren ebenfalls Dirk Holtmann und Jule Kleine-Berkenbusch, Vertreter der Sportjugend im Kreissportbund Steinfurt, die das Camp begleiten und den jungen Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Gruppenhelferausbildung zu erlangen.

Auch Britta Heine, Fachkraft Jugend KSB, und Stefan Kipp, Vorstand des Kreissportbundes Steinfurt waren vor Ort und freuten sich über das außerordentliche Engagement der vielen jungen Erwachsenen: „Wir vom Kreissportbund hoffen natürlich, dass einige der jungen Menschen vielleicht später auch Verantwortung in ihren Vereinen übernehmen und die hier erworbenen Fähigkeiten direkt umsetzen!“

„Wir haben damals bei der Planung das Projekt bewusst nicht Zeltlager genannt, denn die Bildungsinhalte, die hier auf zahlreichen Ebenen vermittelt werden, sollen in die Schule hineinstrahlen und so langfristig und nachhaltig das Zertifikat „Gute, gesunde Schule“ mit Leben füllen“, erläuterte Ingo Krimphoff, Schulleiter der Gesamtschule die Vision des Bildungscamps. Aus diesem Grund werden auch Elternabende und Fortbildungstage zum Thema Gesundheit im Kollegium durchgeführt und Unterrichtsinhalte, u.a. in den Fächern Hauswirtschaft, Sport und NW eingepflegt.

„Gerade Kinder und Jugendliche haben durch Corona physisch und psychisch gelitten. Deswegen ist unsere Aufgabe hier, das Thema Gesundheit so weit herunterzubrechen, dass es auch schon 11-Jährige erreicht und ihnen kindgerecht die Hintergründe zu erläutern. So erfahren sie, dass es sich lohnt, in ihre eigene Gesundheit zu investieren“, ergänzte Andreas Klose, bis vor kurzem Dozent der WWU Münster im Fachbereich Sport mit sportpädagogischem Schwerpunkt und Referent und Berater in Sachen Gesundheit.

Mit am Tisch saßen außerdem Denis Epp, stellvertretender Serviceregionleiter der AOK NordWest und Daniel Schnieders als Spezialist für Bewegungsberatung bei der Gesundheitskasse. "Als AOK NordWest - Die Gesundheitskasse ist es uns ein besonderes Anliegen, die Gesundheitskompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Deshalb unterstützen wir bereits seit einigen Jahren das Jugendbildungscamp Greven und sind jedes Mal begeistert, mit wieviel Herzblut, Engagement, Spaß und Freude diese Tage im Zeichen der Gesundheit gelebt werden", so Epp nach der Besichtigung des Campgeländes.

Ihre großzügige Unterstützung ermöglicht u.a. die Anschaffung von Schrittzähler für jeden der insgesamt 110 Teilnehmenden.

Theo Große-Wöstmann, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Greven, machte sich ebenfalls ein Bild vor Ort. „Insgesamt wird das Vorzeigeprojekt von Seiten der Stadt sehr positiv bewertet und kann ja bereits gute Erfahrungswerte vorweisen“, äußerte er sich anschließend.

Als alle Geladenen das Gelände wieder verließen, setzten sich die Kinder und Jugendlichen an gedeckte Tische, um ihre gesunde Mittagsmahlzeit einzunehmen, bevor auf dem nachmittäglichen „Stundenplan“ Batiken, Seife herstellen, Parcours und Fitness stand.

 

 

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