Kaleidoskop der Gesellschaft Q2 Schüler*innen verkaufen Acrylmalerei an Schulsozialarbeiter Hans Thellmann

 „Wow, das berührt mich“ sagt Schulsozialarbeiter Hans Tellmann beinahe andächtig, während er vor diesem Bild steht, das in der Auszeit ausgestellt ist. „Das will ich haben“. Urheber*innen des Werks sind die Q2 Schüler*innen Anna Saschek, Claudia Karolak und Colin Mensing.

Im Kunstunterricht haben sie sich mit Pieter Bruegel d.Ä. beschäftigt und in der Folge - ähnlich wie der niederländische Maler – einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Tendenzen und das globale Geschehen ihrer Zeitgeschichte geworfen.

Auf der Bildfläche passiert dementsprechend viel: In einem gesplitterten Spiegel zeigen die drei Schüler*innen insgesamt sechs verschiedene Themen, die sie beschäftigen: Ein Politiker verschließt die Augen vor der Wahrheit, während eine Masse dem Blinden folgt; Fernseher mit dem flimmerndem Auszug „Brainwash“ wirbeln in einem Strudel in die Tiefe des Bildes, eine Schülerin bricht vor einer vollgeschriebenen Tafel zusammen, Edvard Munchs „Schrei“ zeigt sich entsetzt angesichts der hinter ihm liegenden russisch-ungarischer Flaggenkombination, flauschige Koalas taumeln zwischen herumliegendem Müll und brennenden Bäumen, während ein Mädchen vor diffamierend-sexistischen Graffitis am Straßenrand die Hände im Gesicht vergräbt.

Über dem 60x80cm großen Bild in Acryl auf Hartfaserplatte hat das Team aus Nachwuchskünstler*innen einen weißen Organzavorhang mit Nadelstreifen gehängt. In schwarzer Schrift ist zwischen den Brandlöchern auf dem semitransparenten Stoff ein Zitat von David Bowie zu lesen: „These children that you spit on as they try to change their world. Are immune to your consultations they quite aware of what they going through.” Ob man das Bild mit oder ohne Vorhang anschauen möchte, kann jede*r selbst entscheiden, erklärt Anna Saschek die besondere Konzeption des Kunstwerks.

Im kleinen aber feierlichen Rahmen wurde das erfolgreich verkaufte Bild am vergangenen Freitag im Beisein des gesamten Q2 Kunstkurses an Hans Thellmann, Schulsozialarbeiter unserer Schule, übergeben. „Es ist etwas Besonderes für mich, dieses Bild zu kaufen. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich Geld für Kunst ausgebe. Es gefällt mir nicht nur gut, ich kenne diese Schüler*innen auch seit der 5. Klasse und jetzt machen sie hier ihr Abitur. Das ist ein tolles Gefühl“, erklärt der neue Besitzer. Auch Kunstlehrerin Kerstin Hochhaus freut sich über den erfolgreichen Verkauf des Bildes, an dem die Schüler*innen über Wochen gearbeitet haben. „Die drei hatten von Anfang an eine Vision für dieses Bild. Es macht Freude so eine Begeisterung zu unterstützen“. 

Was sie mit dem verdienten Geld anstellen wolle, hat Claudia bereits überlegt: „Mich beschäftigt das ja wirklich, was wir da gemalt haben, besonders der Umweltschutz. Deshalb werde ich mindestens die Hälfte an eine Tierschutzorganisation spenden“.

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