Namibische Schriftstellerin Sylvia Schlettwein liest an der Nelson-Mandela-Gesamtschule in Greven

Die Schüler erhielten dabei nicht nur einen tiefen Einblick in Schlettweins Werk, sondern auch in die Geschichte Namibias, das unter der Apartheidspolitik Südafrikas gelitten hatte.

Sylvia Schlettwein wuchs in Katima Mulilo im Nordosten Namibias auf, einer Region, die heute zum Caprivi-Streifen gehört. In ihrem Werk erinnert sie sich in 16 Geschichten an ihre Kindheit, die von den damaligen politischen und sozialen Verhältnissen geprägt war. Schlettwein, die auf Deutsch, Afrikaans und Englisch schreibt und Germanistik an der University of Namibia lehrt, gab den Schülern einen historischen Überblick über den Kolonialismus, die Apartheid und die besonderen Herausforderungen der Region. Besonders eindrucksvoll war die Erzählung einer Kindheitsbegegnung mit einem Elefanten, die die Autorin im Rahmen ihrer Lesung lebendig werden ließ.

Die Schüler hörten gebannt zu und waren von den persönlichen Erlebnissen und der bewegenden Erzählweise Schlettweins sichtlich beeindruckt. In einer anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, wie sehr die Schüler die Verbindung zwischen der Geschichte der Autorin und ihrer eigenen Welt zu schätzen wussten.

Die Veranstaltung wurde durch eine großzügige Spende der Sparkasse Münsterland Ost im Rahmen der Förderaktion „Gemeinsam nachhaltig“ sowie durch die Unterstützung des Kulturamtes Münster ermöglicht. Besonders hervorgehoben wurde auch die Rolle des Vereins Afrikanische Perspektiven und der Mandela AG. Ein herzliches Dankeschön richtete Schlettwein und Herr Kocak an Frau Stelthove-Fendt für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Organisation der Lesung.

Die Lesung bot den Schülern eine einzigartige Gelegenheit, mehr über die Geschichte und Kultur Namibias zu erfahren und die beeindruckende Perspektive einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen des Landes kennenzulernen.