Nelson-Mandela-Kids verarbeiten Zeitungen zu Papiergarn für Friedensbilder - Workshop macht Lust auf mehr

Jonas kichert. „Guckt mal. Es geht Putin an den Kragen!“ Der Fünftklässler der Nelson-Mandela-Schule, lässt Zeitungspapier durch seine Finger gleiten. Er zwirbelt die dünnen Streifen fein säuberlich zusammen. Putins Gesicht verschwindet in einem langen Faden Papiergarn.
Kurz vor den Sommerferien stand an der Gesamtschule ein kreativer Workshop „Spinnen für den Frieden“ an. Den hatte Klasse!-Lehrerin Johanna Georg mit ihrem achten Schuljahr gewonnen. Wegen Terminschwierigkeiten traten die Achtklässler den Termin ab. Und so kam eine Gruppe von Mädchen und Jungen aus dem fünften Jahrgang während der Projekttage in den Genuss, aus Zeitungspapier Garn zu spinnen.

Aktiv zur Seite stand dem Workshop-Team Marita Drees. Die hat vor einigen Jahren eine Zeitungsspinnerei gegründet. Zuvor hatte sie viel herumexperimentiert, um aus Zeitungspapier Garn zu erstellen. Inzwischen produziert Marita Drees ein Knäuel Papiergarn nach dem anderen. Fließbandarbeit mit links. Daraus fertigt die Frau aus dem Westmünsterland Objekte von der Tasche bis zum Lampenschirm an.

Für die Kids ging es zunächst einmal darum, die Technik zu erlernen. Um das Garn aufzuzwirbeln, nutzten sie einfache Spindeln. „Das geht prima“, meinte Celina und hob den Daumen: „Cool.“ Auch die anderen Workshop- Teilnehmer waren angetan. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so einfach ist“, staunte Gabi. Die hilft schon mal dem Papa beim Handwerken. Klar, dass ihr die Arbeit leicht von der Hand ging. Die Kids waren so geschickt, dass sie mit Spindel und Zeitungsstreifen sogar über den Flur marschierten. „Ich finde Upcycling echt schön“, erklärte Caja, die dem Spinnvorgang auch eine gewisse Entspannung abgewinnen konnte.

Es dauerte keine Stunde, da hatten die Mädchen und Jungen so viel Garn versponnen, dass der nächste Schritt anstand. Denn das Garn sollte für Fadenbilder genutzt werden. Auf einen Holzuntergrund hatten die Gesamtschüler Begriffe wie Hope, Love oder das Peace-Symbol erst aufgemalt und dann mit Nägeln markiert. Nun wurde das Garn um die Nägel gelegt, so dass die Begriffe plastisch wurden. Damit war die Arbeit noch nicht beendet. Wer mochte, konnte den Holzuntergrund farbig gestalten. Am Ende hielt jeder Fünftklässler ein Kunstwerk in Händen. Maileen kündigte an, damit ihr Zimmer verschöner zu wollen.

Klasse!-Lehrerin Johanna Georg hat der Spinn-Workshop so gut gefallen, dass sie nach den Ferien mit einem Kunstkurs am liebsten nachlegen möchte. Zitate von Nelson Mandela machen sich als Fadenbilder auf einem der Schulflure sicher richtig gut.

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