Niederlande zu Gast in Greven: Projekt Taaldorp in der Mensa

„Hoe kan ik u helpen?” wurden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 des Wahlpflichtfach Niederländisch und der EF, die seit 5 Monaten mit Niederländisch in der Oberstufe angefangen haben, an diesem Vormittag etliche Male gefragt. Und zwar im „Taaldorp“, dem niederländischen „Sprachdorf“, das einmal im Jahr in der Nelson-Mandela-Gesamtschule seine rot-weiß-blauen Zelte aufschlägt.

Diesmal wurde die weitläufige Mensa von der Fachschaft Niederländisch mit viel Liebe zum Detail in eine „niederländische Welt“ umgestaltet.

Eine Erweiterung stellt die Station rund um das Nachbarland Belgien dar, da im Rahmen des Erasmus +-Programms ein Schüleraustausch mit Leuven stattfindet.

Es konnte het café, het hotelkamer, het uitwisselingsbureau und de winkel besucht werden. Außerdem nahmen die Jugendlichen noch an einer Marktforschung teil und wurden zum Thema „Mein Jugendzimmer“ und „Mein Tagesablauf“ interviewt. Und auf einer Polizeistation musste die Personenbeschreibung eines Täters abgeliefert werden.

Im Laden konnten typische niederländische Lebensmittel eingekauft werden. Manche Produkte, die nicht in Ordnung waren, mussten dann reklamiert werden - schon in der Herkunftssprache eine echte Herausforderung.

Um bei Kräften zu bleiben, konnte beim Dorfbummel im Café eine Bestellung aufgegeben und dann das Gewünschte auch wirklich verzehrt werden. Diese Station gefiel den Schülern verständlicherweise besonders gut. Chocomel und chocoladetaart fanden reißenden Absatz.

 

An den einzelnen Stationen wurden sie von Lehramtstudierenden des Niederländischen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Referendarinnen des ZfsL Münster begrüßt und nach dem Befinden und ihren Wünschen befragt. Die versierten Sprachprofis fungieren dabei als Sprechpartner und schlüpfen in die Rolle des Kellners oder der Verkäuferin.

Darauf hatten sie sich im laufenden Semester im Rahmen eines Didaktikseminars bei Frau Dr. Poschen vorbereitet. „Das aktive Sprechen darf neben Vokabellernen und Grammatik beim Unterricht einer Fremdsprache natürlich nicht zu kurz kommen“, so Phillip Klumpe, Niederländischlehrer der Schule. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass sie im „taaldorp“ ganz praktisch ihre sprachliche Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Und den Satz „Kun je een beetje langzamer sprechen“ haben alle vorher auswendig gelernt, um die Aufregung ein bisschen zu legen“, so Klumpe lächelnd. Außerdem betonte er, wie wichtig es sei, dass auch ‚die Anfänger‘ aus der Oberstufe merken, dass sie durch die gezielten Rückfragen der Studierenden Situationen des Alltags bereits gut bewältigen können. Auch Moritz Zimmer, Niederländischlehrer der Jahrgangsstufe 8, findet, dass die dargestellten Situationen sich thematisch gut in den Niederländischunterricht einfügen und den Schülerinnen und Schülern eine gute Gelegenheit bieten, ihre Sprachkenntnisse in authentischen Kontexten anzuwenden. Denn die Schüler besuchen das Dorf als „Touristen“ und begeben sich in Gesprächssituationen, die sie auf Niederländisch bewältigen müssen. Je nach Zutrauen können sie auf unterschiedlichen Niveaustufen agieren und sich anschließend von den Studierenden ein Feedback über ihre Aussprache und ihren Wortschatz abholen. Auch Schüler Simon Pörsel freute sich über seine sprachlichenErfolgserlebnisse: „Ich muss sagen, es hat schon wirklich Spaß gemacht, wenn man’s konnte!“

 

 

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