Artikel aus der Emsdettener Volkszeitung vom 17.10.23

Workshop Rechnen wie ein Weltmeister: 7. Klässler lernen beim Profi

Wie lautet die Wurzel aus 22 Millionen, 193 Tausend  und  521  (ergo 22 193 521)? Richtig, Kölnisch Wasser! Wie aus der Pistole geschossen hat Dr. Dr. Gert Mittring die Zahl 4711 aufgeschrieben. Was beim Rest der Anwesenden des Auftakt-Termins einer neuen Workshop-Reihe der Volkshochschule für beeindruckte Gesichter sorgt, ist für Mittring quasi ein Klacks.

 

Kein Wunder, der Bonner Doktor in Erziehungswissenschaften und Psychologie – den man vielleicht auch aus dem Fernsehen kennt – darf sich immerhin Großmeister im Kopfrechnen nennen, hat beim internationalen Wettbewerb „Mind Sports Olympiad“ elf Mal die Goldmedaille im Kopfrechnen gewonnen, kurz: ist mehrfacher Weltmeister.  Außerdem Weltrekordler in der ungewöhnlichen Disziplin.

Und will in dieser Woche mit der VHS, mit und im Gymnasium Martinum in Emsdetten, der Nelson-Mandela-Gesamtschule in Greven, der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule  in Saerbeck sowie mit dem Lernen Fördern e.V. jungen Menschen das Kopfrechnen näherbringen. Und zwar mit Tipps und Tricks, wie das Zahlenjonglieren einfacher und schneller gestaltet werden kann. Für Schülerinnen und Schüler gemischter Altersklassen von der Jahrgangsstufe 6 bis Q2 an den Schulen in Emsdetten und Saerbeck, für die Siebtklässler in Greven, für Jugendliche auf dem Sprung ins Berufsleben über den Verein Lernen Fördern.

Beim offenen Auftakt- Workshop am Montagnachmittag mit den VHS-, Ver- eins- und Schulleitungen und ersten interessierten Schülern erklärte Mittring – warum: „Es besteht Hand- lungsbedarf, dass man wirklich viele Menschen für die Basiskultur des Kopfrechnens begeistert.“ Mittring berichtete von der Arbeit mit Menschen, die Schwierigkei- ten mit dem Kopfrechnen haben, bei denen es immer Tricks und Wege zu finden gelte, „wie man ihnen helfen kann“ – etwa über Fingerma- thematik oder Geschichten. Im Workshop will der Rechenkünstler dafür sorgen, dass Schülerinnen und Schüler angstfrei mit Zahlen arbeiten, will mit ihren Wünschen arbeiten, „um ein gutes nummerisches Verständnis aufzubauen. Man kann alles üben, es darf auch einmal länger dauern“, betonte Mittring dabei.

Die Schulleitungen hatten beim Auftakt noch eine Frage an den Kopfrechnen-Weltmeister, die sie oft von Schülern hören würden: „Es gibt doch Taschenrechner und Handy-Apps. Warum muss ich noch Methoden lernen, um solche Aufgaben im Kopf zu lösen?“ „Eine sehr gute Frage“, fand Mittring und erklärte: „Für die Kontrolle von Aufgaben, die man gerechnet hat,  haben  Taschenrechner ihre Berechtigung, dafür nutze ich die auch. Es geht aber darum, noch eine Kontrolle über die Zahlen zu haben, die man eingegeben hat und die herauskommen. Man muss die noch interpretieren können, ein Grundverständnis haben.“ Deshalb sei es wichtig, Aufgaben immer auch ohne Hilfe, eben im Kopf auszurechnen.

Artikel aus der Emsdettener Volkszeitung vom 17.10.23

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